Ein Thailand Senioren Urlaub. Mit Elefanten.
Am Flughafen Bangkok abholen und dann auf dem Weg nachhause schöne Ecken Thailands zeigen. Das war der Plan mit meiner Mutter. Und so haben wir beide zusammen einen wirklich schönen Road-Trip gemacht. Bangkok – Ayutthaya – Nakhon Sawan – Phitsanulok – Chiang Mai – Chiang Rai – Mae Sai.
Wir hätten noch viele Stationen mehr einbauen können. Ich wollte meine 83 Jahre alte Mutter aber nicht überfordern. Von ihrem Besuch im letzten Jahr wusste ich, dass sie den Flug sehr gut verkraften würde. Dennoch plante ich zwei Nächte in Bangkok ein.
Hier meine Tipps zu Mietwagen, Hotels und Ausflugszielen. Tipps für Senioren in Thailand zum Flug und zur Ankunft ganz unten.
Ibis Style Bangkok – mitten drin
Mein Spruch bei Ibis-Hotels: „Da weiß man, was einen erwartet.“ Also ideal für meine Mutter. Das Ibis Styles in der Sukhumvit Soi 4 wartet mit ähnlich guten Standards wie alle anderen auf. Dabei werden die kleinen sauberen Zimmer mit guter Ausstattung mit dem „Style-Faktor“ aufgepeppt. Ein riesiger TV und verschiebbare Spiegel waren für mich die Zimmer-Highlights.
Was ich in diesem Hotel nicht erwartet hätte, war die umwerfende Aussicht in der Sky Bar in Bangkok im 25. Stock. Tagsüber am Pool abhängen, abends leckere Cocktails schlürfen. Die traumhafte Rundumsicht ist besonders im Dunkeln reizvoll.
Was ich hätte wissen sollen, war die besondere Lage des Hotels. Die Soi 4 ist nämlich Nana – eines der großen Rotlichtviertel in Bangkok. Als wir mit dem Taxi an den Bars mit halbnackten Mädels und dem Nana Plaza Entertainment Center vorbeifuhren, wurde mir das schlagartig klar. Zum Glück sieht meine Mutter das nicht so eng. Peinlich war es mir dennoch. Dabei ist die Lage durchaus sinnvoll. Die nächste BTS-Station (Hochbahn) ist 1 km entfernt. In beide Richtungen steigt man zwei bis drei Stationen weiter an großen Einkaufszentren aus.
Road-Trip – los gehts Thailand mit dem Auto
Am Flughafen Suvarnabhumi holten wir bei AVIS unseren reservierten Mietwagen ab. Das überaus freundliche Personal übergab uns den Toyota Vios. Für zwei Leute ist ein Auto in der Größe durchaus ausreichend. Ich hatte viel Spaß damit, weil die 108 PS gut mit dem leichten Fahrzeug zurecht kommen. Die Rückgabe des Autos am Flughafen Chiang Rai war kostenlos, weil wir das Auto eine Woche gemietet hatten. Das Personal in Chiang Rai war bei weitem weniger freundlich, aber die Übergabe dennoch problemlos.
Auf den Stadtautobahnen ging es mit Hilfe von Google Maps Richtung Norden raus aus der Megapolis Greater Bangkok nach Ayutthaya. Google Maps reicht mir vollkommen aus als Navigation. Man sollte aber schon ein bisschen Erfahrung haben mit dem Autofahren in Thailand bevor man sich in die Ballungszentren traut. Es ist auch hilfreich, wenn Beifahrer mit auf die Anzeige schauen um die richtige Spur zu erwischen an Autobahnkreuzen und ähnlichem.
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Ayutthaya – Alte Steine
Die alten Ruinen fanden wir sehr eindrucksvoll. Ein bisschen wie in Rom, das wir vor vielen Jahren gemeinsam entdeckt hatten. Man läuft um die Ecke und steht schon wieder vor ein paar alten Steinen.
Meine Mutter ist ein großer Fan von Elefanten in Thailand. Entsprechend begeistert war sie als sie so viele auf einmal sah. Das Elefantenreiten im Straßenverkehr beäugte sie kritisch, war aber absolut hin und weg von den weißen Elefanten. „So nah kam ich noch nie an Elefanten ran“ freute sie sich.
Ein weiteres Highlight war die Bootsfahrt um die Altstadt herum. Wegen der Flüsse Lopburi, Pasak und Chao Phraya wurde Ayutthaya von König U Thong gegründet. Heute kann man sich auf einer 1-stündigen Bootsfahrt mit einem Longtail-Boot für 800,- Baht einen Eindruck vom Leben am Wasser und von alten Tempelanlagen an den Wasserstraßen verschaffen. Es geht einmal um die Innenstadt herum. Will man Stopps an drei Tempelanlagen einlegen, dauert die Runde ca. 2 Stunden.
Ayutthaya – Q Zone Boutique Resort
Das Q Zone Boutique Resort nahe am Rama Public Park in Ayutthaya bietet große Zimmer ohne viel Luxus. Die sauberen, ebenerdigen Zimmer mit Terrasse gehen zum Garten hin. Die Nähe zu den historischen Anlagen ist ein großer Pluspunkt. In einem Kilometer kann man sogar zu Fuß die ersten Anlagen erreichen. Die Bezeichnung Boutique-Resort ist allerdings übertrieben. Dieser Begriff scheint im Moment inflationär genutzt zu werden – auch von relativ normalen Hotels und Resorts.
Nach Phitsanulok
Auf dem Weg nach Phitsanulok machten wir in Nakhon Sawan einen Abstecher an den Bueng Boraphet, einem großen Sumpf- und Seegebiet mit Vogelschutzgebiet. Beim Aquarium in Bootsform mit angrenzender Krokodil-Show habe ich zum ersten Mal einen Fischtunnel erlebt. Das war schon ein erhabenes Gefühl, als der Rochen langsam über uns hinwegflog. Kurze Zeit später verspeisten wir dann einen der leckeren, in Salzkruste gegrillten Fische. Allerdings einer aus dem See, nicht aus dem Aquarium.
Phitsanulok ist ein beschauliches Städtchen. Wir hatten Glück und konnten auf dem Nachtmarkt nicht nur leckere Gerichte finden, sondern auch eine nette Unterhaltung mit ein paar älteren thailändischen Damen führen. Sie waren ganz begeistert, dass meine Mutter im hohen Alter noch nach Thailand kommt und so viel Freude daran hat.
Phitsanulok – Petit Paramata
Mit dem Petit Paramata erwartete uns ein wunderschönes, ganz frisch renoviertes Holzhaus mit liebevoll gestaltetem Garten in der Innenstadt von Phitsanulok nicht weit vom Fluss entfernt. Für Liebhaber von altem Holz genau das richtige.
Pau und ihre Schwestern sprachen sehr gut Englisch und schafften eine Atmosphäre, in der wir uns sehr willkommen fühlten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war hervorragend. Außergewöhnlich ist auch die ehemalige Arbeit von Pau. Sie war Testfahrerin bei Michelin in Frankreich.
Ein Tipp der Schwestern war der Ausflug zum nahegelegenen Bua Amon, einem Teich, wo man riesengroße Victoria Waterlilies bestaunen kann. Bist du leichter als ich? Dann kannst du sogar auf einem der Blätter stehen. https://goo.gl/maps/iXxRu3yANzk
Unterwegs nach Chiang Mai …
… gibt es ein paar Stationen, die einen Zwischenstopp wert sind. So ist das Restaurant „Lom Yen (kühler Wind)“ eher Erlebnisgastronomie. Allerdings auch für die Abfertigung großer Menschenmengen. Schöne alte Holzbauten vom Land mit viel Sinn für Dekor verschönert bieten den Rahmen für leckeres Essen direkt am Highway.
Das Thailand Elephant Conversation Center am Highway zwischen Lampang und Lamphun ist eine staatliche Einrichtung, die sich auch um kranke Elefanten kümmert. Die Wahrnehmung der Haltung und Show mit den Tieren ist unterschiedlich. „Die Tiere waren immer Teil der thailändischen Kultur. Sie wurden als Arbeitstiere und in der Kriegsführung eingesetzt. Heute ist es der Tourismus. Wenn bei uns Pferde vor eine Kutsche gespannt werden, ist das ja auch normal.“ war zum Beispiel eine der Meinungen.
Elefantencamp Chiang Mai
Unser Highlight in Chiang Mai war der Besuch eines Elefantencamps. Aber nicht nur irgendeines von den vielen, vielen touristischen Elefanten-Sancturies, sondern die Stiftung von Thong Bai.
Wir standen mitten zwischen diesen großen, extrem vorsichtigen Tieren. Ein einjähriges Elefanten-„Baby“ mit 300 kg Lebendgewicht unterhielt uns prächtig mit seinen Kapriolen. Kannst du dir einen kickboxenden Elefanten vorstellen? Das konnten wir vorher auch nicht.
Wer sich mit dem Thema Elefanten im Tourismus befassen will, sollte auf jeden Fall das kurzweilige Buch von Bernd Linnhoff über Bodo Förster lesen. Wir haben Bodos Sohn Roger kennen gelernt, der jetzt Elephant Special Tours leitet. Die aktuelle Diskussion ist sehr polarisierend. Aber so einfach ist das nicht. Elefanten, die im Dschungel gearbeitet hatten, wurden plötzlich nicht mehr gebraucht. Was tun? Touristen bespaßen ist nicht der schlechteste Weg.
Villa Sanpakoi – Chiang Mai
Eine schöne, nicht zu große Anlage mit einem Pool in der Mitte. Obwohl die Straße vor dem Hotel nicht sehr einladend wirkt, ist das Hotel schön und nachts sehr ruhig. Die Zimmer sind groß und sehr stilvoll eingerichtet. Mit Kühlschrank, großem TV, Wasserkocher, Safe, kostenlosen Snacks und Wasser ist für alles gesorgt, was man so braucht. Die Betten sind ausgezeichnet.
Sehr auffallend im Vergleich zu Hotels in einer ähnlichen Preisklasse ist das wirklich schöne Bad mit bester Ausstattung entsprechend schönen Kacheln.
Für selbstverständlich in der Preisklasse halte ich die Sauberkeit. Um die Ecke liegt ein kleines Restaurant mit günstigen thailändischen Gerichten. Das Personal ist extrem freundlich und hilfsbereit. Die meisten sprechen sehr gut Englisch. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgesprochen gut, meinte meine Mutter.
Villa Sanpakoi bei Booking.com
Villa Sanpakoi bei Trip.com
(Ich verlinke beide, damit die Preise verglichen werden können)
Mein persönlicher Tipp für Chiang Mai
Mitten im Night Bazar befindet sich eine Blues Bar. Meine Mutter überrascht mich immer wieder. Diesmal hatte sie offensichtlich große Freude an den Musikern und wippte kräftig mit.
In Chiang Rai besuchten wir einige der Sehenswürdigkeiten der Region zwischen Chiang Rai und Mae Sai bevor es für meine Mutter wieder zurück ging nach Deutschland. Wir waren uns einig, wir hatten beide viel Spaß bei unserem Roadtrip und der Thailandurlaub hatte ihr richtig gut getan. Ein paar Mal meinte sie, wie schön es doch sei jetzt, mitten im Winter, draußen sitzen zu können.
Tipps für einen Thailand Senioren Urlaub
Flug: Angekommen war meine Mutter mit einem Direktflug aus Frankfurt. Sie hatte sich Lufthansa gewünscht, weil sie dort sicher gehen konnte, dass das Kabinenpersonal Deutsch sprach.
Begleitservice: Ich empfehle den Bangkok Flight Service. Meine Mutter wurde direkt am Flugzeug abgeholt und von einer sehr freundlichen Mitarbeiterin durch den ganzen Flughafen und die Immigration zum Gepäckband und weiter bis zu unserem Treffpunkt im öffentlichen Flughafenbereich begleitet. Geduldig wartete sie bis wir uns ausführlich begrüßt hatten, bevor sie sich die „Übergabe“ unterzeichnen ließ.
Beim Rückflug war der Ablauf ähnlich. Die nette Mitarbeiterin des BFS wartete an den Check-in-Schaltern, um meine Mutter bis zum Flugzeug zu begleiten. Sie hätte mit ihr auch das Check-in durchgeführt, was wir allerdings schon gemacht hatten. Auch hier wartete sie geduldig bis wir uns tränenreich verabschiedet hatten.
Beste Reisezeit in Thailand für eine Seniorin
Genau wie viele andere Senioren auch, ist meine Mutter ein bisschen hitzeempfindlich. Daher bietet es sich an in den kühleren Monaten zu reisen. Also von November bis Februar, bzw. am besten im Dezember und Januar. Die Klimaanlage im Auto und in den Zimmern sorgte zusätzlich immer wieder für Abkühlung.
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