Meine Erfahrungen – Thailand mit dem Fahrrad

Yeah, Radfahren in Thailand! Super Infrastruktur, freundliche Menschen, günstige Unterkünfte, wunderbare Natur. Also die besten Voraussetzungen für traumhafte Radtouren.

Für Alle, die mit dem Fahrrad nach Thailand kommen wollen, teile ich hier meine Erfahrungen.

Günstigen Flug buchen mit Radmitnahme

Aussichtspunkt an der Straße zum Doi Thung
Aussichtspunkt an der Straße zum Doi Thung

Wichtig ist, dass die Fluggesellschaft ein Fahrrad als normales Gepäckstück oder als Sportgepäck ohne Aufzahlung akzeptiert. Das funktioniert am ehesten bei den Airlines, die mehr als die üblichen 20 kg Gepäck im Flugpreis anbieten. Oman Air war super. Nach der Buchung auf einer der super Flugsuchmaschinen reichte ein Anruf bei Oman Air und schon hatte ich mein Bike angemeldet – inclusive einer Erhöhung des max. Gewichts auf 35 kg. Ähnlich bequem mit super Service fliegt Qatar. Wer es sich leisten kann sollte mit der Airline Business Class fliegen. Hammer Service und 40 kg Gepäck inklusive!

Die Vietnamesische Airline war nicht ganz so komfortabel, aber auch kein Problem mit dem Fahrrad (das hat sich leider gerade geändert). Bei Turkish Air (mit denen ich mittlerweile nicht mehr fliegen möchte) habe ich mein Rennrad in einem Karton mitgenommen. Auch Etihad akzeptiert die Radmitnahme. Qatar sowieso und die im Moment sehr günstige Saudia bietet 2x 23 kg. Da sollte die Radmitnahme auch kein Problem sein.

Thai Airways beschreibt die Radmitnahme so:

Grafik zur idealen Verpackung Fahrrad im Flugzeug bei Thai Air

Anders als beim Rennrad verpacke ich mein Tourenrad nicht in einem Koffer oder Karton, sondern baue das Schaltauge aus und drehe die Pedale nach innen. Danach schütze ich alle beweglichen Teile mit Polsterfolie. So können die Mitarbeiter an den Flughäfen gleich sehen, dass es ein Fahrrad ist, können es leichter tragen und sogar schieben. Davon verspreche ich mir, dass mein Rad unterwegs gut behandelt wird. Mehrere Male hat es gut funktioniert. Ich lasse übrigens nach Möglichkeit nicht die Luft ab. Der Druck der im Reifen durch den Unterdruck im Frachtraum des Flugzeugs entsteht, ist um einiges geringer als der Druck, den Reifen  und Schlauch beim Fahren mit schwerem Gepäck aushalten müssen. Allerdings bestehen die Mitarbeiter am Check-in häufig darauf.

Wer sein Rad für den Rückflug sicher verpacken will, sollte in Thailand einfach in einen guten Radladen gehen und dort für wenig Geld (ca. 300 Baht) in einem Radkarton verpacken lassen. Mein Rennrad hatte ich beim letzten Flug in einem Radkoffer transportiert.

Fahrräder sind übrigens “oversize luggage”, d.h. es gibt im Suvarnabhumi Flughafen Bangkok einen speziellen Schalter, wo sie abgeholt werden müssen. Einfach nach den großen Schildern schauen oder das freundliche Personal fragen. Im Don Muang Airport oder auf kleineren Flughäfen wird das Rad ans Gepäckband gebracht.


Mit dem Fahrrad im Flughafen Bangkok

Wer sein Bike für ein paar Stunden oder Tage im Flughafen unterstellen will, kann das im 3. Stock bei “Left luggage” (Suvarnabhumi) bzw. im 2. Stock zwischen den Terminals (Don Muang) machen. Für ab 100 Baht pro Gepäckstück sicher und praktisch. (weitere Tipps zum Flughafen Suvarnabhumi oder Don Muang)

In den Airportlink (Zugverbindung in die Innenstadt) wurde ich nicht gelassen, aber mein Rad passte nach Ausbau des Vorderrads auf den Rücksitz eines Taxis. Besser ist es allerdings gleich ein Großraumtaxi anzufordern. Da passte auch der Radkoffer prima rein. Kosten ca. 550 THB inclusive Highway Toll bis Kaosan oder Thewet. Alternativ kann man sich sein Rad von Bellug ins Hotel bringen lassen. Kosten ca. 599,- Baht.

Eine Alternative, die ich mit meiner Tochter ausprobiert habe: Das Rad am Flughafen (auf der unteren Ebene beim Taxistand) zusammenzubauen und nach Lad Krabang radeln. War mit ein bisschen Ortskenntnis und GoogleMaps gut möglich. Zum Teil haben wir die blaue Spur der Zufahrt vom Parkplatz zum Skylane genutzt.

TIPP: Wenn du dort vorbeikommst, kannst dort die Reifen mit Standluftpumpen leichter auf den richtigen Luftdruck bringen.


Das beste kostenlose Konto mit Debitkarte für Thailand


Zugfahren in Thailand mit dem Fahrrad

Ich war auf verschiedenten Routen in allen 4 Zugkategorien mit dem Rad unterwegs. Immer waren 90 Baht fürs Rad fällig – egal ob es die 5 Stationen von Lad Krabang zum Hauptbahnhof waren oder der Nachtzug nach Chiang Mai. Nur zum Train Market in Samut Songkram war es anders. Im Ordinary, der untersten Kategorie wurde das Rad durchs Fenster in ein Waggon gehoben, in allen anderen gab es einen speziellen Cargo-Waggon. Nur beim Special Express wird kein Rad mitgenommen, weil dieser Zug mit 2 Waggons einfach keinen Platz dafür hat. Fahrrad vorher anmelden ist wichtig. Einfach bei der Info oder am Schalter fragen.

TIPP: Leute, die gerne ihr Zugticket in Thailand vorausbuchen, finden auf der Webseite von 12Go Asia neben allen Zugverbindungen, auch Busse und Fähren in Thailand und drumherum.

NEU: Mit dem Fahrrad am neuen Hauptbahnhof “Krung Thep Aphiwat Central Terminal”.

2023 wurde der neue Bahnhof offiziell eröffnet. Der frühere Hua Lamphong bleibt weiter ein Bahnhof für regionale Züge z.B. Pendler.

Im neuen Hauptbahnhof können Fahrräder nur in einen Zug mit Güterwagen verladen werden. Zum Beispiel fahren die Züge Nr. 171, 169, 167, 85 und 83 alle in Richtung Süden. Leider kann man sein Rad nicht im “Krung Thep Aphiwat” in den Zug packen. Stattdessen muss ein Fahrrad etwa drei Stunden vor der Abfahrtszeit zur benachbarten Station “Bang Sue Junction” nebenan gebracht werden. Leider gibt es keine Garantie, dass noch ein Platz frei ist im Zug.
Mit einem Faltrad ist es kein Problem Das kann kostenlos mit in den Zug genommen werden.

Diese Info habe ich ursprünglich aus Richard Barrows Train Guide. Eine geniale Quelle für Zugreisende in Thailand.

Wenn es nur darum geht, aus der Stadt rauszukommen ohne radeln zu müssen, gäbe es zwei Möglichkeiten: Erstens mit dem Regionalzug vom Hua Lamphong nach Ayutthaya (z.B. ORD 207 (BKK – Nakhon Sawan): Abfahrt Bangkok 14.10 Uhr – Ankunft Nakhon Sawan um 19.35 Uhr.
Oder zweitens mit dem Zug zum Railway Market in Samut Songkhram. Von einem kleinen Bahnhof in Thonburi aus.

Mit 12go lassen sich übrigens Tickets frühzeitig buchen, auch wenn sie noch nicht offiziell bei der SRT gekauft werden können.


Das Rad als Gepäckstück im Bus

Meine Erfahrung in Nordthailand: Die meisten Busgesellschaften nehmen Räder ohne Probleme mit. Kosten zwischen 100,- und 200,- Baht. Manchmal ist ein kleines Trinkgeld von 20,- Baht für denjenigen hilfreich, der das Rad in den engen Gepäckraum packt. Das ist aber keine Pflicht. Green Bus ziert sich mittlerweile und will, dass das Rad als Gepäck aufgegeben wird. Gepäck so zu verschicken ist sehr üblich. Die Stationen sind meist bei den Busterminals. In Chiang Mai in der Nähe des Arcade Busterminals. Kosten z.B. auf der Strecke Mae Sai – Nong Khai 400,- Baht. Die empfindlichen Teile wie Schaltung usw. sollten mit Karton oder Luftpolsterfolie geschützt sein. Gewebeklebeband habe ich sowieso immer dabei.
Im Bummelbus, der z.B. zwischen Mae Sai und Chiang Rai pendelt und auf Handzeichen hin anhält, wird alles Mögliche mitgenommen. Auch mein Fahrrad mit Packtaschen. Dafür zieht auch schon mal jemand seine Beine ein und zeigt Verständnis.
Im Songthaew (einem Pick-up, bei dem die Ladefläche zum Kleinbus umgebaut wurde), dem üblichen Verkehrsmittel auf Kurzstrecken, musste ich etwas für die Mitnahme des Rades zahlen.


Flug in Thailand mit dem Fahrrad

Genial! Es gibt nun 2 Airlines, bei denen die kostenlose Mitnahme möglich ist. Besonders hilfreich: beide Flughäfen in Bangkok sind nun abgedeckt. NokAir fliegt von Don Muang, Bangkok Airways von Suvarnabhumi. So kann man sich aussuchen, von welchem Flughafen in Bangkok aus man weiterfliegt mit dem Rad im Gepäck. Das ist praktisch, wenn man z.B. aus Deutschland kommt und ohne Transfer zwischen den Flughäfen weiter will. Die Popularität des Fahrradfahrens in Thailand macht’s möglich.


Radfahren in Bangkok

Für erfahrene Biker, die den Thai-Fahrstil kennen, machbar. Gasmaske nicht vergessen ;-)

Darüber hinaus gibt es Touranbieter, die es Interessenten ermöglichen, Bangkok mit dem Rad zu entdecken ohne auf den großen Straßen im Stau zu stecken. Z.B. Co van Kessel bietet super Service und gute Räder. Ab 950 THB. Auch VeloThailand bietet in seiner Filiale in der Nähe der Khaosan Road Stadttouren an.

Der Skylane am Flughafen bietet eine super geniale Trainingstrecke. 25 km lang und ausschließlich für Radfahrer. Mit genialer Infrastruktur. Rennradfahrer und Triathleten aus Bangkok trainieren hier.

Eher “normale” Radfahrer drehen ihre Runden hauptsächlich in den beiden Parks Lumphini und Benjakitti, die mit einem Fahrradweg verbunden sind. Aber auch im Suan Rot Fai beim Chatuchak-Markt lässt es sich gut radeln. Auch am Sanam Luang und auf dem nachts abgesperrten Straßenabschnitt beim Parlament sieht man Radfahrer die kurzen Runden drehen.


Bike Shirt-s (5)
Mit dem Fahrrad durch Thailand

Außerhalb der Großstädte und er der großen touristischen Inseln sind meine Erfahrungen mit Radfahren in Thailand sehr gut. Ich erlebe die Thais außerhalb der Großstädte als defensive Fahrer und meist gibt es eine “Schleichspur” für Mopeds und Räder. Allerdings fahre ich ungern im Dunkeln. Einerseits wegen der Hunde, andererseits wegen der vielen betrunkenen Moped- und Autofahrer.

In den letzten Jahren gab es in den thailändischen Medien einige Berichte über Unfälle, bei denen Fahrradfahrer starben. Vor allem der Tod des südamerikanischen Radlers war tragisch. Das Paar hatte sein Ziel die Welt zu umrunden fast geschafft, da sie zum Dorf seiner thailändischen Frau wollten.

Einen Artikel zu einer Packliste Rad habe ich hier geschrieben: Packliste Radtour ohne Zelt in Thailand

Eva und Mike waren von Indien aus durch einige Länder Südostasiens unterwegs. Mike fuhr dabei ein Liegerad. Von Thailand schwärmten die beiden: “Das Radfahren wird einem hier leicht gemacht. Ein bestens ausgebautes Straßennetz, schöner glatter Teer und kleine klimatisierte Supermärkte für die Pausen.” Dem kann ich nur zustimmen.



Fahrrad mieten in Thailand

In touristischen Gebieten kann man Glück haben und gute Bikes mieten. Z.B. hatte ich Glück in Ao Nang bei Krabi. Manchmal gibt es auch günstige Alternativen. So hatte sich ein neues Hostel in Krabi 10 neue Fahrräder zugelegt. Für 150 THB waren die im ersten Jahr richtig gut. Leider wurden sie nicht wirklich gut gewartet, so dass sich die Auswahl der funktionstüchtigen Räder immer mehr verringerte. Und die hohe Luftfeuchtigkeit tat ihr übriges. 3 Jahre hintereinander hatte ich diese Räder gemietet.

Bangkok: Am Skylane um den Suvarnabhumi Flughafen sind gute Räder zu mieten. Aber natürlich nur zum Fahren auf der blauen Rund um den Flughafen. Oder bei VeloThailand für 150,- Baht (halber Tag) / 300,- Baht (ganzer Tag) für sehr gute Räder. Hier bei VeloThailand kann man auch ein Rennrad für eine Woche mieten für eine selbstorganisierte Tour. Ca. 3600,- THB.

Chiang Mai: Es gibt einige Läden, wo man Stadträder mieten kann. Will man eine Tour fahren mit MTB/Tourenrad oder Rennrad, findet man bei Spice Roads sehr gute Räder für 500 bzw. 800 Baht. Helme, Lenkertaschen oder Gepäckträger lassen sich dazu mieten. Spice Roads bietet eigentlich geführte Radtouren in ganz Asien und hat auch Niederlassungen in Bangkok und Phuket. Achtung: Die auf der Webseite angebotenen Carbon-Rennräder gibt es nur in Bangkok zu mieten.

Neu hinzugekommen ist der Bike Rental von Chiang Mai Bicycle. Auch hier sind Treckingräder mit Gepäckträger und sogar E-Bikes im Programm.

Chiang Rai: Fat Free Bike Shop vermietet in seinen 4 Läden in der ganzen Provinz Räder. Es gibt einige Läden, wo man Stadträder mieten kann. Mehr dazu bei Sport in Chiang Rai.

Phuket: Seit 2005 ist Siam Bike Tours erfolgreich mit Rennradtouren in Thailand und einem Verleih von Rennrädern und mittleweile E-Bikes. Im Shop in der Nähe von Laguna gibt es u.a. Canyon Endurance Alu mit Ultegra Gruppe. Großer Vorteil: Es gibt sie in vielen Größen.

Hua Hin: Gleich 3 Vermieter wurden mir genannt bei der Nachfrage in der Facebook-Gruppe der Hua Hin Roadies:

  • Der Engländer Nick Bloy organisiert den Rennradverleih in der Radgruppe. So kann man dann auch gleich bei einer der schönen Ausfahrten der Roadies dabeisein.
  • Der Deutsch sprechende Luxemburger Lucien Kirch organisiert den Radverleih von Thailand Cycle Tours. Vom Rennrad bis zum eBike gibt es eine schöne Auswahl.
  • VeloThailand hat auch einen Laden mit Werkstatt in Hua Hin, wo günstig Hardtail-MTBs vermietet werden.

Schöne Strecken für eine Radtour durch Thailand

In Thailand kann man durch eine geniale Infrastruktur wunderschöne mehrtägige Radtouren machen. Im Süden war die schönste für mich von Chumphon bis Prachuap Kirikhan und nördlich vom Nationalpark Sam Yoi Jod (am Golf von Siam). Aber auch radeln in der Gegend um Krabi ist  wunderschön. Phuket und Koh Samui finde ich gefährlich wegen der nervösen Fahrweise auf diesen Inseln. Koh Phangan ist nett, aber auch mit Vorsicht zu genießen.
In Nordthailand waren die 3 Tage von Chiang Mai über Chiang Dao und Thaton nach Mae Sai sehr reizvoll. Noch genialer war die 7-tägige Rundtour von Chiang Rai aus. Die Gegend um Mae Sai, der nördlichste Stadt Thailands, ist auch wunderbar zum radfahren. Entweder gemütlich durch die Reisfelder oder die Herausforderungen der Berge suchen: Doi Tung oder Doi Mae Salong.

Eine meiner Lieblingstouren war mit meiner Tochter von Ayuttaya nach Chiang Mai. Sehr authentisch und auch gut für Anfänger bzw. weniger Geübte machbar. Wir suchen unsere Übernachtungen übrigens mit einer Kombination von GoogleMaps und Booking.com. Funktioniert super.

Gerne berate ich dich oder stelle für wenig Geld eine individuelle Tour für dich oder für deine Gruppe zusammen. Einfach nachfragen.

RADTOUREN-BERATUNG


Du erhältst von mir individuell zusammengestellte Routenvorschläge und Übernachtungstipps. Zusätzlich beantworte ich in einem 30-minütigen Skype-Gespräch all deine Fragen zum Radfahren in Nordthailand. Als Kirsche auf der Sahne gibt es noch “Sicheres Verhalten als Radfahrer im thailändischen Verkehr” und den “Thai-Crashkurs für Reisende” mit über 4 Stunden Videomaterial dazu.

Paketpreis nur 100,- Euro

Wenn man mit dem Bike in Thailand unterwegs ist, reicht oftmals Englisch nicht mehr aus. Ich empfehle für Touren den Thai-Crashkurs, mit dem man leicht die wichtigsten Sätze und Begriffe für Reisende anwenden kann: Thai online lernen
Willst du richtig gut Thai lernen, schau dir meine 10 Wege zum Thai lernen an.


Geführte Thailand Radtour

Wer sich nicht selbst mit der Tourenplanung beschäftigen will, kann sich an professionelle Touranbieter wenden. Da gibt es von Halbtagestouren in Bangkok bis hin zu mehrwöchigen Touren Alles, was das Radlerherz begehrt. Meine Erfahrung beschränkt sich in diesem Bereich auf eine geniale geführte Rennradtour von Bangkok nach Phuket. Sich nicht um  Gepäck und Technik kümmern müssen, mit Gleichgesinnten im Peloton flott unterwegs sein und in guten Hotels übernachten waren die Highlights dieser Tour bei Siam Biketours. Die Mietrennräder sind modern und hervorragend gepflegt.


Nervende Herausforderung auf dem Fahrrad in Thailand – Hunde

Triller-Pfeife Tornado 2000

Ein Problem sind für die Hunde. Manchmal dösen Sie einfach in der Sonne – mitten auf der Straße – und lassen mich in Ruhe. Manchmal aber meint einer den Kampf mit einem Radfahrer aufnehmen zu müssen oder es schießt einer aus einer Hofeinfahrt raus, um den vermeintlichen Eindringling zu vertreiben. Hunde in allen Größen und Rassen rennen dann bellend oder kläffend hinter mir her, mit der Schnauze schön auf Höhe meine Waden. Das jagt mir bisweilen Angst ein. Meist reicht ein laut ausgerufenes “Pai” (geh weg) und mit dem Arm auf sie zu zeigen, aber zur Sicherheit habe ich eine laute Pfeife dabei (Tornado 2000, wirklich laut, wenn man kräftig bläst). Nach einem lauten Pfiff höre ich zwar für ein paar Minuten keine hohen Töne mehr, die Hunde bleiben aber auch zurück.

Wenn du eine laute Stimme hast, kannst du einen Hund auch richtig laut anbrüllen. Das stoppt fast jeden.


Die beste Zeit für Thailand mit dem Fahrrad

Als beste Jahreszeit zum Radfahren habe ich bisher November bis Februar erlebt, wobei es im Dezember und Januar im Norden morgens und abends recht kühl sein kann. Das ist der thailändische Winter (cold season), in der es sehr selten regnet, aber die Temperaturen besonders in den Bergen auf unangenehme 8-10 Grad runtergehen können.


Versorgung mit Wasser und Elektrolyten

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Meist ist es heiß beim Radfahren in Thailand. Ich schwitze dabei viel und muss daher auch auf ausreichende Aufnahme von Elektrolyten achten. Außer den üblichen Vorsichtsmaßnahmen wie salzige Suppen essen und viel Bier trinken (*grins*), nehme ich auch Isopulver oder Isodrinks mit auf Tour.

Den Tipp eines Weltradlers habe ich mir zu Herzen genommen: Je schlechter der Isodrink schmeckt, um so besser wirkt er. Daher lasse ich Gatorade links liegen (ist eh zu teuer) und kaufe “Sponsor”, das es in fast jedem kleinen Laden gibt. Und ich kaufe mir Isopulver günstig in der Apotheke. Das heißt dort “Glüa rae” (เกลือแร่, Mineralsalz). Mein Favourite ist “J-lyte”. Lässt sich leicht in 250 ml Wasser auflösen – das ist ein Glas – und der Geschmack ist okay.

Bei der Hitze trinke ich überhaupt sehr viel. Entsprechend habe ich zwei Dreiviertel-Liter-Flaschen am Rad. Selbst bei der Hitze darf das Wasser darin nicht nach Plastik schmecken. Die besten Erfahrungen habe ich mit VAUDE Trinkflaschen gemacht.


Bei Radfahrveranstaltungen bzw. Bike Events in Thailand dabei sein

Mittlerweile gibt es viele Bike Events für die vielen Fahrrad-Begeisterten in Thailand. Dabei gab es schon lange eine Sport-Szene mit vielen Rennen bis hin zur Tour of Thailand. Neu sind die Großveranstaltungen für Normalbürger wie z.B. die Mae Fah Luang Gedächtnis-Tour oder Bike for Dad, bei denen ich dabei war.

Im Singha Park in Chiang Rai finden mehrmals im Jahr gut organisierte Radveranstaltungen statt. Beim Chiang Rai Road Classic werde ich auch dieses Jahr im November wieder zusammen mit Hunderten anderer Enthusiasten dabei sein.
In Chiang Mai fand in den letzten beiden Jahren jeweils im Dezember ein Gran Fondo statt.

Auch Triathlon ist in Thailand mittlweile sehr populär. Was auf Phuket schon lange etabliert ist, kommt nun auch vermehrt in den Norden. So fand z.B. der Phayao-Triathlon mit Radstrecke um den schönen See 2019 zum ersten Mal statt. In Chiang Mai startete 2022 die Sprint-Serie Bike Zone Tri Sim. Aber auch Chiang Rai mausert sich: Triathlon in CR. Kein Wunder, denn die Trainingsbedingungen sind im Winter ideal.

Viel Spaß Allen, die in Thailand mit dem Rad unterwegs sind.


Wie sind deine Erfahrungen mit Radfahren in Thailand?

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59 Kommentare zu „Meine Erfahrungen – Thailand mit dem Fahrrad“

  1. Hallo Stefan,
    weißt Du, ob es möglich ist, ein im Karton verpacktes Rennrad im Nachtzug zwischen Bangkok und Chiang Mai mitzunehmen? Oder ist dort kein Platz für solches Gepäck vorgesehen? Und falls es geht, muss man das vorher buchen, oder erst am Schalter angeben? :-)
    Ich wäre Dir für eine Antwort sehr dankbar!
    Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

    1. Hallo Vera,

      oh ja, gar kein Problem :-)

      Es gibt ein Cargo-Wagon ganz vorne am Zug. Du musst also im Bahnhof ganz am Zug entlang gehen fast bis zur Lok. Vorher musst du aber an einem Schalter ganz vorne am Zaun am Beginn der Gleise das Rad oder den Karton anmelden. Das ist ein kleines Holzhäuschen. Kosten: 90 Baht. Du bekommst einen Schein und holst dein Gepäckstück in Chiang Mai selbst am Waggon wieder ab.
      Am Schalter, wo du Tickets kaufen kannst, erhältst du auch Auskunft.

      Und wo geht’s dann hin mit dem Rad?

      Viel Spaß beim Radfahren in Thailand

  2. Hallo Stefan,
    lese deine Seiten mit Begeisterung und finde die Videos Klasse…
    vorweg: Ich bin 65 Jahre alt und lebe seit ca. 12 Jahren in Thailand. Vor drei Jahren bin ich aus Phuket “gefluechtet” und wohne jetzt in der Naehe des paradiesischen Strandes Thung Wua Laen bei Chumphon.
    Seit dieser Zeit habe ich auch wieder mein altes Hobby, das Radfahren aktiviert. Fahre taeglich durchschnittlich ca. 40 km (mal flach, mal huegelig).
    Deshalb: Mich wuerde es mal unheimlich reizen, die ca. 150 Kilometer-Strecke von Chiang Mai nach Pai zu fahren. Ich weiss, dass das eine sehr anspruchsvolle Strecke mit immensen Steigungen sein muss, aber nachdem ich vor einer Woche in viereinhalb Tagen vom Thung Wua Laen Beach via Ranong bis Rawai, nach Phuket gefahren bin (468 km), wuerde ich mir das schon zutrauen. Wie siehst du das als Insider dieser Gegend?
    Wuerde mich auf ein Feedback freuen

    1. Hallo Jack,

      das hört sich gut an. was ich bisher von der Gegend um Chumphon gesehen habe, hat mich begeistert. Ein paar Mal bin ich mit dem Rad druchgefahren.

      Die Strecke nach Pai steht noch auf meiner Wunschliste. Daher kann ich dir relativ wenig dazu sagen. Eines ist sicher, wenn du von Chumphon nach Phuket fährst, hast du eigentlich nur rüber nach Ranong ein paar Höhenmeter (600, wenn ich mich richtig erinnere). Das ist von Chiang Mai nach Pai mehr. Da musst du über einen 1400 meter hohen Pass (Start in Chiang Mai bei ca. 330 Hm). Anfangs kannst du am Ping-River entlang fahren und entgehst somit dem starken Verkehr. Später hast du dann mehr (aber das hattest du auch auf deiner Tour).

      Wichtig dürfte die Jaheszeit sein. Bis September ist Regenzeit. Das bedeutet mindestens einmal am Tag heftiger Regen und rutschige Straßen. Im Januar kann es recht kühl werden dort oben. Die Thais lieben das. Im März/April ist Burning Season. Brandrodung erzeugt einen Smog, der nicht gesund ist für Radler. Viele Expats flüchten dann aus Pai.
      Ideal ist meines Erachtens der November. Kaum Regen, klare Luft, nicht mehr so heiß, noch nicht so kalt.

      Sag mal Bescheid, wie du dich entschieden hast.
      Viel Spaß beim Radeln

  3. Da ist jemand mit dem Thailand-Virus infiziert :-)

    Ich war in vielen Ländern unterwegs. Aber Thailand lässt mich nicht mehr los seitdem ich das erste Mal in den 80ern hier war.

  4. Hallo Stefan,
    ich bin zurück von meinem Thailand-Abenteuer. Jetzt bin ich so voller Eindrucke und Erlebnisse, dass ich noch eien Weile brauchen werde, das alles zu verarbeiten.
    Kurz dazu, wie es lief: Der erste Teil der Reise war wie gesagt organisiert (Wandern zu den Hill Tribes im Dschungel nördlich von Ciang Mai, Radfahren in den Nationalparks im Osten, Kajak auf dem Kwae vom Hellfire Pass bis nach Kachanaburi und natürlich Bangkok mit dem Rad).
    Dann endete die Tour, ich nahm Abschied von meinen neuen Freunden und startete das zweite Abenteuer allein. In Bangkok habe ich mir bei VeloThailand – wie von Dir empfohlen – ein Rad für eine Woche gemietet. Es war ein sehr gutes, leichtes Road-Bike. Der Preis 2.400 THB.
    Die erste Tour ging nach Nakhon Pathon. Von dort fuhr ich nach Sumit Songkhram.
    Der Plan war, immer in der Nähe der Süd-Eisenbahn zu bleiben, um so jederzeit umkehren zu können, wenn die Kraft irgendwann nachlässt.
    Die Hitze war zu dieser Zeit reiner Wahnsinn. Auf glühendheißen Highways, weit und breit keine Schatten, stundenlang unterwegs zu sein, ging manchmal an meine Grenzen.
    Über Phetchanaburi und Cha-am bin ich schließlich in Hua-hin angekommen. Dort habe ich zum ersten Mal in den drei Wochen etwas Pause gemacht und das warme Meer genossen.
    Dann nahm ich den (Bummel-)Zug zurück nach Bangkok.
    Es war sehr anstrengend aber interessant und schön. Besonders beeindruckt haben mich die Menschen, denen ich begegnet bin. Überall wurde man freundlich aufgenommen und bekam Hilfe, wenn man sie brauchte.
    Ich habe schon viele Radtouren gemacht aber das war die eindrucksvollste. Kann ich jedem, der gern Rad fährt und auch bei Sauna-Wetter nicht so schnell schlapp macht, nur empfehlen.
    Danke, Stefan, für Deine Hilfe.

    1. Hallo Frank,
      das hört sich gut an. Ich freue mich, dass du gute Erfahrungen gemacht hast – mal von der Hitze jetzt in der Hot Season abgesehen.
      Was meinst du, wirst du noch mal wieder kommen und auf Tour gehen?
      Viele Grüße
      Stefan

      1. Hallo Stefan, ehrlich gesagt würde ich am liebsten schon morgen zurück kommen. Geht natürlich nicht, da ich ja hier in D noch in ein ganz normales Berufsleben eingebunden bin.
        Außerdem ist die Welt groß und es gibt für mich, der ich erst sehr spät anfange etwas weitere Reisen zu unternehmen, noch viel zu entdecken.
        Aber jedes kommende Land wird es schwer haben, gegen Thailand anzukommen. Ich bin tatsächlich verliebt. Und dass ich wiederkomme steht fest!
        ;-)

  5. Hallo Stefan,
    habe Deine sehr informative Seite gefunden und mich möchte Dich als Insider um Hilfe bitten.
    Vorausschickend: ich war noch nie in Thailand, habe also GAR KEINE Ahnung.
    Ich werde im März an einer geführten Rad/Wander/Kajak Tour in der Gegend von Chiang Mai teilnehmen. Start und Ende ist aber in Bangkok.
    Gern würde ich im Anschluss noch eine Woche in Thailand bleiben, mir ein Rad ausleihen und auf eigene Faust losfahren. Da mein Rückflug auf jeden Fall von Bangkok geht könnte ich entweder im Norden bleiben und Ende dorthin fliegen. Oder ich fahre mit der Reisegruppe zurück nach Bangkok und starte von dort mit einem Leihfahrad.
    Ist das realistisch?
    Du hast die Süd-Tour über Prachuap Kirikhan erwähnt. Wäre das eventuell etwas für mich?
    Oder hast Du einen besseren Tipp für mich?
    Herzlichen Dank schon mal im Voraus.
    Frank

    1. Hallo Frank,

      wo werdet ihr denn mit dem Kayak unterwegs sein? Es ist jetzt schon sehr trocken.

      Willst du eher flach fahren oder bist du bergfest?

      Ich antworte dir morgen ausführlicher. Sitz grad mit Freunden zusammen.

      Viele Grüße aus Mae Sai
      Stefan

    2. Hallo Frank,

      wo werdet ihr denn mit dem Kayak unterwegs sein? Es ist jetzt schon sehr trocken.

      Willst du eher flach fahren oder bist du bergfest?

      Ich antworte dir morgen ausführlicher. Sitz grad mit Freunden zusammen.

      Viele Grüße aus Mae Sai
      Stefan

    3. Hallo Frank,

      wie versprochen, jetzt ein wenig ausführlicher.

      Es gibt im Norden sehr viel zu entdecken. Meist musst du aber mit vielen Bergen rechnen. Traumhafte Aussichten, schöne Berge, echtes Thaileben in den Dörfern, ethnische Minderheiten (Bergvölker) usw. sind die Belohnung.
      ABER: Im März ist im Norden Burning Season. D.h. die Felder werden abgefackelt (es gibt kein Konzept der Kompostierung) und Brandrodung betrieben. Wenn bei der Gelegenheit auch noch der Hausmüll mitverbrannt wird oder die alten Autoreifen, dann ist der dabe entstehende Smog nicht nur lästig, sondern auch ätzend.

      Daher würde sich die Tour in den Süden eher anbieten. Dort hast du schöne Strände am Weg und bessere Luft, weil du dich am Meer entlang bewegst. Allerdings dürfte es im März schon ziemlich heiß sein.
      Ab Hua Hin oder Cha Am Richtung Süden musst du manchmal am stark befahrenen Highway entlang fahren, kannst aber auch viel über kleine Straßen parallel dazu näher am Meer fahren. Ich habe mich vor allem mit den Karten von Google Maps und CityMaps2go orientiert. Es gibt aber auch besser auf Radfahrer zugeschnittene Apps.

      Du könntest in Bangkok ein Rad mieten z.B. bei Velothailand. Bis Chomphu kenne ich die Strecke. Und ich würde sie sicher noch mal fahren, wenn ich die Gelegenheit dazu hätte.

      Viele Grüße aus Mae Sai
      Stefan

      1. Hallo Stefan, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich habe noch die Zusendung der Reiseinfos abgewartet, um Dir genau sagen zu können, was mich erwartet. :-)
        Der Trip geht so: von Bangkok fahren wir mit dem Nachtzug nach Chiang Mai. Dort starten wir für eine paar Tage zu Fuß in die Berge. Zuerst Karen Village in Bang Pong Noi (?), später weiter in den Dschungel zu irgendwelchen Dörfern.
        Zurück geht es dann über Bangkok nach Kanchanaburi. Dort werden wir Rad fahren und auf dem Fluß Kwai zwei Tage mit dem Kajak unterwegs sein.
        Danach geht es wieder nach Bangkok. Ich habe schon auf der Karte gesehen, dass in der Nähe meines Hotels dort ein Velothailand-Shop ist…
        Es wäre also gut, wenn ich von dort irgendwie starten könnte. Vielleicht mit der Bahn aus der Stadt raus und dann … ja, keine Ahnung. ;-D
        Ich habe dann noch ca. eine Woche, die gern im Satter verbringen würde.
        Noch mal vielen Dank für Deine Hilfe!
        Viele Grüße
        Frank

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