Neulich hatte ich die Gelegenheit eine Zeremonie in einem Akha-Dorf mitzuerleben. Die Akha sind ein Bergvolk hier im Norden von Thailand mit einer eigenen Sprache und einer eigenen Kultur. Ihre traditionelle Kleidung kann man in Chiang Rai, Mae Salong oder auf Märkten als Andenken kaufen. Allerdings ist es selten geworden, dass eine große Gruppe diese Kleidung nicht für Touristen trägt.
So hatte ich großes Glück als ich bei einem Besuch eines Akha-Dorfes bei Mae Salong eine Zeremonie anläßlich einer Beerdigung miterleben durfte. Ein angesehener Mann war gestorben und wurde in seinem Haus in einem sehr speziellen Sarg aufgebahrt. Dieser Sarg war aus einem Stück eines dicken Baumes geschnitzt. Bei der Form und Größe fragte ich mich, wie der Verstorbene da wohl drin liegen würde, wahrscheinlich mit angezogenen Knien. Die Tochter bat mich sie neben dem Sarg zu fotografieren, sonst hätte ich den Sarg wohl gar nicht zu Gesicht bekommen.
Eine Gruppe Frauen saß zusammen und sang bis jemand kam und sie alle abholte. Gemeinsam gingen sie zum Geistertor, das in jedem Akha-Dorf neben dem Hauptzugang steht. Üblicherweise wird es nicht benutzt, aber bei dieser Gelegenheit kamen eine Abordnung von älteren Männern hindurch und wurde von einer langen Reihe Frauen erwartet. Jede der Frauen hatte ein alkoholisches Getränk, von dem jeder der Männer in einer bestimmten Weise trinken musste: Ein kleiner Schluck auf den Boden, einer kleiner Schluck in den Mund und ein weiterer kleiner Schluck wieder auf den Boden. So schritten die Männer die ganze Reihe ab.
Witzig fand ich die Füße der Frauen. Zu den schönen Stulpen trugen sie keine passenden Schuhe. Ich vermute, dass sie früher gar keine Schuhe trugen und dass sie dadurch kein der Tracht entsprechendes Schuhwerk haben. Genaueres dazu will ich demnächst im Hilltribe-Museum in Chiang Rai in Erfahrung bringen.
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