Bei mir zuhause in Mae Sai, Thailand

Bei mir zuhause, das ist ím Moment Mae Sai, die nördlichste Stadt Thailands in der Provinz Chiang Rai. Naja eigentlich nicht die Stadt selbst, sondern der Bezirk. Ich wohne nämlich auf dem Land ein paar Kilometer außerhalb der Stadt. Eine sehr schöne Gegend direkt an der Grenze zu Myanmar mit vielen Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen.

Infos und Tipps zu Mae Sai

Mit der Hilfe von ein paar jungen Deutschen habe ich die einzige deutschsprachige Info-Seite zu Mae Sai zusammen gestellt. Dort findest du Alles, was du brauchst um einen kürzeren oder längeren Aufenthalt in Mae Sai zu planen.

Das beste Essen zwischen Mae Chan und Mae Sai in Nordthailand

Bei mir in der Gegend gibt es genial gutes Essen und viele Restaurants oder Essensstände. Hier eine kleine Auswahl.

Erdbeeren – eine exotische Frucht in Thailand

Bees Backyard Strawberry
Bees Backyard Strawberry

In meiner Heimat im Südwesten von Deutschland geht die Erdbeer-Saison schon zu Ende. Ich bin gerade noch rechtzeitig gekommen, um ein paar richtig leckere essen zu können. Aber auch im Norden von Thailand gibt es Erdbeeren. Sie sind dort eine exotische Frucht und deshalb sehr begehrt. In einem Restaurant in Chiang Mai, das gerade sehr beliebt ist, gibt es zur Saison z.B. Salat mit Erdbeeren auf der Speisekarte. Sie werden auch in Mae Sai angebaut, wo ich in Thailand zuhause bin.

Im Stefan-Loose-Reiseführer ist es gut beschrieben: „Am Highway kurz vor Mae Sai wird in den Wintermonaten ein Erdbeermarkt aufgebaut“. Da sind dann über 1-2 km alle 100 Meter kleine Hütten aufgebaut, wo Erdbeerwein, falschen Erdbeeren und ein paar Schalen voll mehr oder weniger reifen, echten Erdbeeren ausgestellt sind. Eine junge Frau sitzt davor und langweilt sich. Meist spielt sie mit ihrem Smartphone rum und springt nur auf, wenn ein Auto anhält.

Leider sind diese Erdbeeren stark mit Chemikalien behandelt. Wer wirklich leckere und gesunde Erdbeeren essen möchte, sollte zu „Backyard Strawberry“ von Bee kommen. Sie baut in der Nähe von Mae Kham auf einem Feld am Fluss Erdbeeren organisch an. D.h. sie werden nicht gespritzt oder nachbehandelt. Die werden dann auch reif geerntet und haben somit den vollen aromatischen Geschmack wie zuhause in Deutschland – und das in den Wintermonaten.

Facebook www.facebook.com/bystrawberry

Backyard Strawberry GPS 20.223066° N, 99.831076° O / UTM 47Q 586814 2236384

 

Herbst in Thailand? Gibt es das überhaupt?

Herbst in Mae Sai, Nordthailand
Herbst in Mae Sai, Nordthailand

Herbst in einem tropischen Land – nein, das ist unvorstellbar. Und dennoch habe ich im Moment genau diesen Eindruck. Die Blätter verfärben sich und fallen von den Bäumen, der Himmel ist grau und die Tage sind kurz. Was fehlt sind die Stürme und der Regen. Außerdem stimmt die Reihenfolge nicht, denn die kalte Jahreszeit ist vorbei und das, was die Thailänder Sommer nennen, nämlich die heiße Jahreszeit fängt gerade erst an. Es hat seit Monaten nicht mehr geregnet hier in Mae Sai. Die Erde ist ausgetrocknet, alles wirkt ein bisschen staubig. Dass manche Bäume ihre Blätter verlieren in dieser Jahreszeit, war mir nicht bewusst, bevor ich es nicht erlebt habe. Neben meinem Haus stehen einige schnell wachsende Bäume mit sehr großen Blättern. Wenn diese Blätter ins Gebüsch fallen oder auf andere trockene Blätter fallen, ist das mehr als ein rascheln. Das hat mich anfangs sehr irritiert. Auch die großen Bäume mit den roten oder gelben Blüten und grauer, glatter Rinde sind interessant. Meist blühen sie und verlieren dabei ihre Blätter. Der farbige Teppich unter den Bäumen ist wunderschön.

 

Tomaten bei mir zuhause

Tomaten in Thailand in der Farbe pink
Tomaten in Thailand in der Farbe pink

In meinem Garten wachsen Tomaten. Nix besonderes. Richtig. Witzig ist nur, wie sie dahin gekommen sind. Ich habe nämlich irgendwann angefangen zuhause Salat zu machen. Eines der Dinge, die ich hier in Mae Sai ganz im Norden von Thailand vermisst habe. Ich habe also Salat gewaschen, Karotten geputzt und Tomaten geschnitten. Irgendwann war mal eine verdorbene dabei, die ich wie die anderen Reste aus dem Küchenfenster auf die Wiese geworfen habe. Ein offener Kompost sozusagen, der innerhalb von Tagen nicht mehr zu sehen ist. Und daraus ist eine kräftige Pflanze gewachsen, die jetzt Früchte trägt. Das Wunder der Natur vor meinem Küchenfenster.

Außerdem hat Walee noch ein bisschen Salat angepflanzt. Ein paar der Pflanzen habe ich schießen lassen – so nennt man das bei Salat, oder? Die entwickeln doch Samen, den man wieder aussäen kann, so meine Idee. Mal schauen, ob das auch so gut funktioniert.

Eine kleine Anekdote als Aktualisierung:

rote Tomaten bei mir zuhause in Mae Sai
rote Tomaten bei mir zuhause in Mae Sai

Eines Tages waren meine schönen roten Tomaten vom Strauch verschwunden. Hat mich schon geärgert, muss ich ehrlicherweise zugeben. Da meinte jemand, dass die doch schon alle reif wären und geerntet werden müssten. Als ich das meinem Vermieter erzählte, schaute er ganz betroffen und holte seine Mutter, die sich tausend mal entschuldigte. Sie hatte gedacht, ihr Bruder hätte die Tomaten angepflanzt. Unter weiteren Entschuldigungen drückte sie mir eine Tüte mit Tomaten aus meinem und ihrem Garten in die Hand. Der Tomatensalat hat dann ganz ausgezeichnet geschmeckt.

Der Tante-Emma-Laden an der Ecke

Mein Tante-Emma-Laden an der Ecke zuhause in Mae Sai
Mein Tante-Emma-Laden an der Ecke zuhause in Mae Sai

Es ist fast schon ein Ritual. Wenn ich mit dem letzten Tageslicht von einer Radtour zurück komme, trinke ich ein Elektrolytgetränk aus dem Kühlschrank meines Tante-Emma-Ladens. Und immer sitzen ein paar Männer und Frauen am Tisch davor und trinken Lao Kao, den billigen Reisschnaps Thailands. Und immer ist einer dabei, der mich einladen will mit zu trinken. Ich lehne dankend ab, aber er bleibt beharrlich. Ich solle doch wenigstens ein kleines bisschen probieren. „Geht nicht“, sage ich auf Thai, „das würde mich besoffen machen nach der Radtour.“ Alle lachen und bestaunen, dass ich so viel Rad fahre. Dann wird beredet, wo ich arbeite und wohne. Ich werde gelobt dafür, dass ich so gut Thai sprechen könne. Was ja gar nicht stimmt, aber sie freuen sich dennoch über meine paar Standardsätze.

Hier in dieser Garage gibt es alles zu kaufen, was man so zwischendurch einkaufen möchte. Snacks, Bonbons, kleine Portionen Waschmittel, Gewürze, Softdrinks, Bier und natürlich Lao Kao. Morgens, wenn ich zur Arbeit fahre, sitzt die alte Frau davor und abends, wenn ich von BAAN DOI zurück komme, sitzt sie immer noch da. Ich weiß immer noch nicht, wie sie heißt. Sie bewegt sich langsam und bedächtig. Nur wenn einer einen Witz macht, lacht sie kräftig mit.

Ich mag diese kleinen Läden, die es in jeder Straße gibt. Immer steht ein Tisch davor mit ein paar Stühlen. Es ist ein Platz, wo der Dorftratsch ausgetauscht wird. Die Kinder geben auf dem Weg zur Schule ein paar Baht für Süßigkeiten aus, Hausfrauen kaufen etwas, das sie beim Großeinkauf bei Tesco/Lotus vergessen haben und die Arbeiter aus der Nachbarschaft trinken hier ihren Feierabendschnaps. Diese Läden sind Ausdruck des Bedürfnisses nach sozialen Kontakten. Immer ist Zeit für ein Schwätzchen oder ein bisschen Spaß (Sanuk). Hier hetzt keiner. Das ideale Mittel gegen meinen Bluthochdruck.

Meine liebliche Hausspinne in Mae Sai
Meine liebliche Hausspinne in Mae Sai

Ameisen, Spinnen und Schlangen

Als ich zu ersten Mal in den 80ern nach Thailand kam, gab es außerhalb der Städte nur Holzhäuser. Damals hieß es, dass solch ein Haus nach 15 Jahren von den Ameisen aufgefressen sei. Nun wohne ich in einem Steinhaus. Aber die Ameisen gibt es immer noch. Und wo halten die sich am liebsten auf? Dort wo sie Krümel, Essensreste und Süßes finden – in der Küche. Folglich hatte ich schon mehrmals Ameisenautobahnen in der Küche. Martin meint, die bekommt man nur mit der chemischen Keule weg, aber ich habe mich noch nicht überwinden können, die in meiner Küche auszupacken. Was also tun? Na, eine Idee? Babypuder! Da wollen die Ameisen einfach nicht drüber und so kann ich Umleitungen einbauen oder gleich den Zugang zur Küche sperren. Funktioniert. Vorübergehend. Natürlich achte ich auch peinlichst darauf, keine Brotkrümel oder ähnliches liegen zu lassen. Und ich hab dem großen Ameisengeist auch schon mitgeteilt, dass ich als nächstes Backpulver auftreiben werden. Das fressen die nämlich zum platzen gern.

Spinnen sind ja eigentlich harmlos, aber eine handtellergroße Spinne im Wohnzimmer sitzen zu haben, war dann doch ein bisschen gruselig. Also wollte ich sie mit dem Besen überreden sich in Richtung Tür zu bewegen und die bei der Gelegenheit doch gleich für den Weg nach draußen zu benutzen. War das Ding schnell und wuselig! Aber irgendwann saß sie vor der Tür. Ich weiß nicht, ob es ein sauberer Golfschlag war, sicher ist, dass die Spinne in einem weiten Bogen raus geflogen ist. Super Abschlag – sie wurde nicht mehr gesichtet.

Mit der Schlange im Schlafzimmer war es schon ein bisschen frimmeliger. Ich rollte meine Matratze aus in dem Akkhadorf, das ich besuchte, und da saß sie. Nein, sie lag. Zusammengerollt und schön anzusehen. Schwarz mit breiten weißen Bändern. Meine Gastgeberin holte gleich den Stock und wollte die Schlange erschlagen, aber ich konnte sie überzeugen – oder besser gesagt überreden – das Tier am leben zu lassen. So haben wir die laotische Wolfzahnnatter mit Stöcken in einen Sack bugsiert und weiter draußen frei gelassen. Die Weißflecken-Schneckennatter in meinem Garten ist übrigens auch vollkommen harmlos.

Für 7 Monate Thailand ist die Häufigkeit solcher Begegnungen doch recht gering. Auch bei Touren im Dschungel sind mir noch keine gefährlichen Tier begegnet. Da ist es gefährlicher auf einem Roller am Straßenverkehr teilzunehmen. Aber dazu mehr in einem anderen Artikel.

Menschen in Mae Sai, der nördlichsten Stadt Thailands

Immer wieder begegne ich Menschen, die mich neugierig machen. Manche wollen sich nicht ins Rampenlicht stellen andere haben nichts dagegen, wenn ich über sie schreibe. Hier eine kleine Serie über Menschen in Mae Sai.

 

4 Kommentare zu „Bei mir zuhause in Mae Sai, Thailand“

  1. Lieber Halb THAI!
    Eine tolle Web-Seite herzliche Gratulation.
    U.a. erwähnst Du “ein Elektrolytgetränk aus dem Kühlschrank meines Tante-Emma Ladens”!
    Welchen Thai Namen hat dieses Elektrolytgetränk?
    Danke für die Antwort.
    Mfg
    Fred aus HUA HIN

    1. Hallo Fred,

      herzlichen Dank ;-)

      “Sponsor” ist das einheimische Iso-Getränk, das ich seit vielen Jahren immer mal wieder trinke. Es gibt noch ein paar ähnliche und neuere. Mir hat mal jemand, der es wissen sollte, gesagt, je schlechter ein Iso-Getränk schmeckt, umso besser ist es. Dann müsste das so ziemlich das Beste sein :-)

      Gatorade ist kaum noch zu bekommen. Es gibt aber auch ein paar andere wohlschmeckende Sorten wie z.B. das mit der 100 drauf.

      Viele Grüße

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