Naja, vielleicht nicht ein ganzer Baum, aber Teile davon. Kennen wir ja schon. So gibt es z.B. Zimt aus der Rinde von Bäumen. Nun habe ich etwas Neues erfahren.
Wenn unsere supergeniale Köchin Patu im Waisenheim in Mae Sai, der nördlichsten Stadt in Thailand, Khao Soi kocht, dann schwimmt darin etwas Leckeres, von dem ich bis vor kurzem nicht wusste, was das eigentlich ist. Khao Soi ist eine Spezialität aus Nordthailand, eine Nudelsuppe mit Curry und Milch. Als „Khao Soi Gai“ ist die richtig lecker mit Hühnchen, gelben Nudeln und knusprigen Nudeln oben drauf. Als „Nam Ngiao“ ist das nicht mein Geschmack, weil sie dann mit Innereien und Blutstückchen gekocht ist. Wie gesagt nicht so mein Ding.
In dieser Jahreszeit hat hier in Nordthailand eine Art von Baum wunderschöne große Blüten. Neulich habe ich einen Mann beobachtet, der die herunter gefallenen Blüten einsammelte. Neugierig wie ich bin, habe ich ihn gefragt, was er damit macht. Die Antwort hat mich sehr erstaunt. „Gin dai“ – kann man essen. Und zwar in der Khao Soi. Die Blütenstempel werden heraus genommen und in der Suppe mitgekocht. Immer wieder faszinierend.
Echt interessant finde ich ja auch die Technik, das Essen in Tüten zu verpacken und mit einem Gummi zu schließen. So habe ich in diesem Beispiel für meine Kolleginnen und mich ein Mittagessen eingekauft „sai tung“ – in der Tüte, sprich zum Mitnehmen. Auch das Chillipulver und ein Sößchen wurde in ganz kleinen Tütchen mitgegeben. Witzig.