Vor mir steht Nok. Der 8-jährige schaut mich mit großen, runden Augen an und reckt mir die Hände entgegen. Ich bin gespannt, was jetzt kommt. Dann sagt er „bai müler“. Ahh, ich verstehe, knie mich vor ihn hin und fange mit dem Handklatschen an: „Bei Müllers hat’s gebrannt, brannt, brannt …“. Es hätte genau so gut „Superman, Spiderman oder Ironman?“ sein können. Dann lasse ich die Kinder durch die Luft fliegen, aber eben je nach Wahl auf eine der drei verschiedenen Arten.
Es sind die kleinen Freuden, die das Leben so schön machen, nicht wahr? Davon habe ich in diesem Jahr bei BAAN DOI jede Menge gehabt. Selbst ausgedachte Spiele oder wildes Springen auf dem Trampolin – wir hatten viel Spaß miteinander. Klar hat man Favoriten, aber ich muss sagen, dass mir jedes der Kinder ans Herz gewachsen ist.
Mit der Frage „Wie kann ich für BAAN DOI am hilfreichsten sein?“ kam ich im Juni 2014 hier an. Schon bald stellte sich heraus, dass meine Fähigkeiten am meisten im Büro, bei der Pflege der Homepage sowie als Englischlehrer gebraucht wurden. So habe ich bei vielen Berichten und Anträgen, dem Kalender und dem Video und der Gestaltung von Flyern und Bannern mitgearbeitet. Schön war auch, Artikel und Fotos auf der BAAN DOI Facebook-Seite zu posten. Um das sehen zu können, muss man dort übrigens nicht angemeldet sein.
In der Englischschule von BAAN DOI machte es Spaß die Kleinen zu unterrichten. Es war aber auch – vor allem im Ferienkurs – ganz schön anstrengend, den bis zu 16 quirligen Kindern zwischen 5 und 11 Jahren mit Spielen, Liedern und Übungen Englisch beizubringen.
Ein Highlight meiner Zeit hier waren die Foto-Workshops. Die BAAN DOI Kinder werden oft fotografiert. Wir wollten es mal umdrehen. So brachte meine holländische Freundin Francis bei ihrem Besuch ein paar gebrauchte Kameras von Bekannten mit und die Team-Leiterin Walee Mayer und ich führten Workshops mit allen Kindern durch.
Ich bekam in meinem Jahr bei BAAN DOI einen sehr guten Einblick in die Arbeit und die Herausforderungen bei BAAN DOI. Herausgekommen ist dabei ein großer Respekt vor den Gründerinnen, vor allem Barbara, die BAAN DOI mit viel Herzblut und großem Einsatz leitet. Überhaupt, das ganze Team leistet Großes, um von HIV/ AIDS betroffene Kinder zu unterstützen.
Mein Fazit von diesem Jahr BAAN DOI? Den Sommer verbringe ich in meiner Heimat, bei meiner Familie und meinen Freunden. Ab Oktober werde ich dann für ein weiteres halbes Jahr bei BAAN DOI tätig sein. Ich glaube, das ist eindeutig, oder?