new bridge at the Mae Kuang lake

Die 4 größten Bedenken auf einer Radtour in Thailand

Neulich habe ich einen Artikel von Mike Hammers gefunden, der genau das beschreibt, was ich schon längere Zeit hier veröffentlichen möchte. Also habe ich seinen Bericht an den aktuellen Stand und meine persönliche Meinung angepasst.

Mike Hammers beschreibt, wie er in seinem Lieblingsrestaurant in Ban Krut zwei Radfahrer aus London traf, die seit ein paar Tagen unterwegs waren. Ihr Ziel: die beliebte Touristeninsel Phuket in Südthailand. Sie hatten ihre Fahrradtour in Bangkok begonnen und sich entschieden, entlang der so genannten thailändischen „Royal Coast“ nach Süden zu fahren. Das ist eine Route, die wegen ihrer Landschaft, der einfachen Navigation und der perfekt entfernten Städte sehr empfehlenswert ist.

Mike berichtet, dass seine neuen Radsport-Freunde online Unterkünfte (z.B. mit Booking.com) für die nächsten zwei Nächte ihrer Reise gebucht hatten. Wie viele andere Radfahrer auch entdeckten sie, dass viele Städte entlang ihrer Route viele Unterkunftsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Preisen passend zum Budget jedes Reisenden haben.

Was ist wichtig beim Radfahren in Thailand?

Beim Essen diskutierten sie über ihre Ausrüstung und Routenwahl. Dabei erinnerte sich Mike, wie viele Radfahrer er im Laufe der Jahre in Thailand getroffen hatte, die genau die gleichen Bedenken hatten wie diese beiden. Daher hat er die Themen in vier allgemeine Kategorien eingeteilt:

Unterkunft – Wo werde ich schlafen? Sollte ich Hotels im Voraus buchen? Ist ein Campingplatz verfügbar?

Ausrüstung – Kann ich mein Fahrrad reparieren lassen, wenn ich ein Problem habe? Wo befinden sich die Fahrradläden in Thailand?

Budget – Wie viel muss ich während einer Radtour in Thailand ausgeben?

Lebensmittel – Wie einfach ist es, Essen zu finden und zu bestellen? Muss ich Getränke mit Eis vermeiden?

Was die Unterbringung und Ausstattung betrifft, so erzählten seine beiden Gäste, zuvor längere Radtouren in ihrem Heimatland gemacht zu haben, wo diese beiden Themen bei Bedarf leicht und in einer vertrauten Sprache geregelt werden konnten. Dieser “Heimvorteil” reduziert unnötige Angst vor dem großen Unbekannten erheblich. Eine Radtour in Ihrem Heimatland gibt mehr Sicherheit bei der Bewältigung von Unterkunfts- und Ausrüstungsfragen. Ganz zu schweigen von unvorhergesehenen Notfällen, die in einem Land, in dem man sich nicht so gut auskennt und dessen Sprache man nicht spricht, nicht so leicht zu beherrschen sind. Unterkünfte in Thailand sind reichlich vorhanden, preiswert und sauber. Die Vorbuchung der Unterkunft ist nur in der Hochsaison, also von Dezember bis Februar notwendig. Camping ist häufig eine Option, aber die meisten Radfahrer entscheiden sich für preiswerte Unterkünfte wie Pensionen, Bungalow Ressort und Hotels, sobald sie erkennen, dass die Preise meist nur zwischen 300 und 800 Baht pro Nacht liegen.

Ortlieb-Taschen und Bikepacking auf der Radtour in Thailand
Überall git es Übernachtungsmöglichkeiten unterschiedlicher Art

Die Ausrüstung wird meist komplett mitgebracht aus dem Heimatland. Dabei gibt es vor allem in Bangkok und Chiang Mai sehr gut sortierte Fahrradläden mit ausgezeichnetem und modernem Equipment. Die meisten Kleinstädte haben mindestens einen Fahrradladen, in dem Ersatzteile und Standard-Reifengrößen erhältlich sind. Auch kleinere bis mittlere mechanische Reparaturen können zu sehr günstigen Preisen durchgeführt werden.

Zum Budget. Was war das geplantes Budget des Reise-Duos und hatten sie es tatsächlich erfolgreich eingehalten oder überzogen? Glücklicherweise hatten sie bisher ihr geplantes Budget eingehalten. Also tat Mike, was jeder gute Freund tun würde. Er schlug ihnen vor, von der vorgesehenen Route abzuweichen und malerischere Straßen, kleinere Städte und einen zusätzlichen Nationalpark zu besuchen. Er wollte sie ermutigen, mehr für eine längere Radtour auszugeben. Er hat sie dann aber nur auf eine viel bessere Route geschickt.

Lebensmittel. Schließlich kam die Diskussion über das Thema Essen auf. „Müssen wir uns um Getränke mit Eis Gedanken machen? Warum haben thailändische Restaurants keine Menüs auf Englisch? Wie bestellen wir Nudeln an einem der Straßenstände, die wir überall sehen?“ sind häufige Fragen von Tourenradlern.

Erstens ist das Eis in Thailand absolut sicher. Trinke kein Leitungswasser. Trinke und putze deine Zähne immer mit Wasser aus Flaschen, die es überall günstig zu kaufen gibt. Dann bist du auf der sicheren Seite. In meiner Beschreibung von meinen Erfahrungen mit Radfahren in Thailand habe ich ja auch schon darüber berichtet, dass es in hier isotonische Getränke und Iso-Pulver zur Versorgung mit Elektrolyten zu kaufen gibt.

Guai Tiao - thai noodle soup
Mein Treibstoff auf Radtour in Thailand

Der Grund, warum thailändische Restaurants keine Menüs auf Englisch haben, ist, dass in den meisten kein Englisch gesprochen wird. Häufig haben sie auch keine Menüs auf thailändisch. Thais sehen, was es gibt, oder fragen. Einer der schönen Gründe für eine Radtour im Ausland ist die Fremdartigkeit oder sogar Exotik des Landes, der Natur, der Menschen und nicht zuletzt des Essens. Daher muss man doch Alles probieren. Die Chance ist hoch, dass du bei der Rückkehr ins Heimatland ein Restaurant mit einem chinesischen Koch 8 bis 12 Euro für einen Teller thailändisches Essen bezahlst, der in Thailand 60 Baht also etwa 1,50 Euro kostet.

Mit dem Thai-Crashkurs kannst du dich bestens darauf vorbereiten, dich durch Thailand zu essen. Du lernst, welche Gerichte es gibt und wie du bestellst. Außerdem kannst du so ganz einfach Small Talk machen und nach dem Weg fragen.

Essen lässt sich aber auch ganz einfach bestellen indem man mit dem Finger drauf deutet. Lass dich nie von der äußeren Erscheinung oder „speziellen“ Dekoration eines thailändischen Restaurants davon abhalten, etwas zu probieren. Schau nach Restaurants, die zu den Hauptmahlzeiten mit Gästen überfüllt sind. Wenn viele Lehrer, Regierungsmitarbeiter und Büroangestellte in einem Restaurant essen, hat es besonders gutes Essen.

Der ursprüngliche Artikel von Mike Hammers ist auf bicyclethailand.com zu finden.

Das könnte dich auch interessieren: Meine Erfahrungen mit dem Rad in Thailand

4 Kommentare zu „Die 4 größten Bedenken auf einer Radtour in Thailand“

  1. Hallo Stefan,
    danke für deine super Infos. Ich reise nächste Woche von Chiang Mai über Cham Yeam u. Phnom Penh nach Ho Chi Minh. Wäre es für eine so lange Reise ein Zelt dabei zu haben? Weist du ob ich die Grenzen mit dem RADL passieren kann? Was mich auch noch interssieren würde ist, ob es nützlicher wäre Schäuche mit Autoventil zu nutzen.
    Vielen Dank für deine Antwort und Grüße aus Hebertsham Obb. LG Michael

    1. Hallo Michael,

      entschuldige bitte, dass ich so spät erst antworte. Ich hatte ein Problem mit dem Spam-Filter für Kommentare. Der hat deine Anfrage und sogar meine eigenen Antworten nicht veröffentlicht.

      Für Thailand würde ich persönlich kein Zelt mitnehmen, da es so viele Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Dennoch bist du flexibler mit. Siehe auch https://stefaninthailand.de/packliste-radfahren-thailand

      Schläuche mit Autoventil sind bei weitem nützlicher, weil du dann an allen Tankstellen und bei allen kleinen Werkstätten Luft tanken kannst. Allerdings weißt du sicher, dass die auch schneller Luft verlieren als Rennradventile.

      Weiterhin gute Reise

  2. Lieber Stefan, wow, das ist ja mal eine tolle website, danke dafür! Ich habe noch nicht viel gelesen, wollte dich zuerst, bevor ich zu träumen und planen beginne, kurz fragen, ob du auch mir (weiblich, 55) empfehlen kannst, allein in Thailand Rad zu fahren.
    Ich fliege im Dezember für 3 Wochen nach Bangkok. Zunächst dachte ich, in den Norden zu fahren (mit Zug/Bus), schwenke aber gerade um und werde möglicherweise gleich weiter nach Krabi fliegen und dann Island-Hopping machen. Da ich bei Thai Airways 30 kg egal welcher Dimension gratis mitnehmen kann – also auch ein Fahrrad :-) – wird meine Lust, mein eigenes Fahrrad mitzunehmen immer größer. Ich war schon in vielen außereuropäischen Ländern auf Radurlaub (Cuba, Myanmar, Taiwan, Sri Lanka), allerdings nie allein.
    Nun meine Frage: wie ist deine Einschätzung, als Frau (keine extreme Abenteurerin!) allein in Thailand zu radeln? Vor Hunden hab ich schon auch Angst (Trillerpfeife, Wanderstöcke, Pfefferspray), mehr Angst habe ich aber vor Menschen/Männern, da ich sogar in Europa immer wieder schlechte Erfahrungen mache.
    Vielen Dank für eine Antwort und lieben Gruß aus Bergamo (Italien) nach Mae Sai! lg Uta

    1. Hallo Uta,

      schön, dass du meine Seite gefunden hast. Gerne antworte ich dir:

      Ja! Da du ja schon Erfahrung hast mit Radeln in Südostasien, weißt du, was z.B. klimatisch auf dich zukommt. Deine Frage nach einem Allein-Reisen als Frau mit dem Rad in Thailand, kann ich das eindeutig mit einem Ja beantworten. Das ist gut möglich.

      Thailand war schon immer ein gutes und sicheres Land für allein reisende Frauen. Thais sind eher zurückhaltend und schüchtern westlichen Frauen gegenüber (das kann sich schlagartig ändern unter Alkoholeinfluss). Zudem hast du den Altersrespektvorschuss. Lediglich in den touristischen Ballungsgebieten hat der westliche Einfluss für eine Verhaltensänderung bei Thais gesorgt.
      Ich würde meiner Tochter nicht abraten in Thailand alleine Rad zu fahren.

      Worauf du achten musst, ist der Verkehr. Das ist gewöhnungsbedürftig. Und ob Inselhopping mit dem Rad möglich und sinnvoll ist, muss jede für sich selbst beurteilen. Auf manchen Strecken sind Speedboats oder kleine Boote unterwegs, bei denen der Radtransport nicht so einfach ist.

      Radfahren um Krabi herum und auf Koh Lanta fand ich herrlich.

      Viele Grüße aus Chiang Rai, der nördlichsten Provinz Thailands
      Stefan

Schreibe einen Kommentar zu Michael Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hallo, ich bin Stefan

Seit 2014 lebe ich hauptsächlich in Chiang Rai, der nördlichsten Provinz Thailands.

Hier auf STEFANinTHAILAND berichte ich über Leben, Reisen und Radfahren in Thailand. Neugier und Lust auf Aktivitäten sind meine größte Motivation, um Land und Leute zu erkunden. Vor allem für Chiang Rai werde als Experten bezeichnet.

Nach oben scrollen