Menschen in Mae Sai – Michiho Inagaki

Streng genommen dürfte dieser Artikel gar nicht in dieser Rubrik stehen. Michiho wohnt schon lange nicht mehr in Mae Sai, der nördlichsten Stadt in Thailand. Sie hat hier aber einen extrem wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen vieler Kinder geleistet.

Die Japanerin kam in den 80ern nach Thailand, um ihr zweites Buch zu schreiben – und fand im Goldenen Dreieck eine Geschichte von organisiertem Menschenhandel. „Unterhändler kamen in die Dörfer und erkundigten sich über Familien mit einem Drogenproblem oder finanziellen Schwierigkeiten.“ erzählte mir Michiho als ich sie in Osaka besuchte. „Sie beobachteten die Kinder und sprachen mit Leuten.“ Wenn die Menschenhändler wiederkamen, hatten sie viel Geld dabei und besuchten z.B. alkoholabhängige Eltern.

Michiho war davon überzeugt den Eltern ein besseres Geschäft vorschlagen zu können. Wenn die Töchter von ihr unterstützt auf eine höhere Schule gehen würden, könnten sie eine gut bezahlte Arbeit finden und auf lange Sicht einen viel höheren Nutzen bringen.

Zu diesem Zeitpunkt lernte Michiho den Thailänder Somporn Khempetch kennen und überzeugte ihn von ihrer Idee. Gemeinsam gründeten sie „Development and Education Programme for Daughters and Communities Centre“ (DEPDC), eine Einrichtung, die in Mae Sai schnell sehr erfolgreich darin war, Mädchen vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.

Michiho nutzte ihre Kontakte zu Journalisten in Japan und fand dort schnell eine hohe Aufmerksamkeit – und damit viele Spender. So war die Aufgabenteilung schnell klar. Michiho war eher für das Fundraising in Japan zuständig, Sumpop für die Arbeit vor Ort. 10 Jahre lang erarbeitete sie die finanzielle Grundlage der aufstrebenden Einrichtung bis sie fand, dass ihre Arbeit nicht mehr nötig sei und DEPDC auf eigenen Füßen stehen könne.

Heute lebt die kleine, energiegeladene Japanerin in ihrer Geburtsstadt Osaka. Sie unterrichtet Klavier und betreibt ein Guesthouse für Familienangehörige von Patienten des nahen Krankenhauses. „Es gibt keine günstigen Unterkünfte für Patienten, die für eine längere ambulante Therapie in die Spezialklinik kommen,“ berichtet sie mir. Daher würden manche nicht zur Spezialbehandlung kommen können. Sie will dieses Konzept auch anderen Vermietern schmackhaft machen. Angehörigen. Michiho hat wieder eine Mission.

 

In dieser Serie stelle ich interessante Menschen vor, denen ich hier in Mae Sai ganz im Norden von Thailand begegne. Mehr „Menschen in Mae Sai“ sind auf der Seite Menschen in Mae Sai zu finden.

1 Kommentar zu „Menschen in Mae Sai – Michiho Inagaki“

  1. Sawasdee Krap Stefan
    das ist eine gute Idee! ich haette gerne noch mehr über dieses Frau,als auch über Ihr Projekt
    gelesen,bzw was daraus geworden ist und wie es jetzt läuft.
    Hoffe alles ist ok bei Dir,ich fliege nächste Woche nach Yao Noi

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Hallo, ich bin Stefan

Seit 2014 lebe ich hauptsächlich in Chiang Rai, der nördlichsten Provinz Thailands.

Hier auf STEFANinTHAILAND berichte ich über Leben, Reisen und Radfahren in Thailand. Neugier und Lust auf Aktivitäten sind meine größte Motivation, um Land und Leute zu erkunden. Vor allem für Chiang Rai werde als Experten bezeichnet.

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